Glasgow, die schöne, hässliche Stadt am Clyde überzeugt mich mit ihrem rauem Charme, mit Kunst, Musik und freundlichen Menschen. Foto und Zeichnung © RoswithaGeisler

„Schön, dass Sie hier sind,“ begrüßt mich die rotgelockte Dame im traditionellen „Kilted Skirt”, als ich völlig durchnässt in ihren kleinen Laden hineinspaziere. „It’s awfy dreich oot there the day,” setzt sie dann hinzu und weiß auch sofort, was ich dringend brauche – nämlich einen robusten Regenschirm. Keine Frage, denn der meinige ist nur noch ein zerfledderter Schatten seiner selbst.
Wir gehen hinüber zu den langen, bis zur Decke reichenden Regalen, sie zieht eine Schublade nach den anderen auf, öffnet dieses und jenes Exemplar, damit ich die mehr oder weniger ansprechenden Muster betrachten kann, und stellt sich dabei vor:
Erin ist ihr Name, eigentlich ist sie Malerin und vor vielen Jahren ihres Kunststudiums wegen von den Schafweiden der Lowlands in die schottische Metropole gezogen.
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Entschleunigung…allein dieser Blick auf den stillen See bringt Ruhe und Entspannung. © Zeichnung und Foto: Roswitha Geisler

Eine Zeitlang reden wir nicht.
Ich betrachte die Stifte und die Farben, die vor uns nach Nuancen sortiert auf dem ramponierten Holztisch liegen, nehme dann einen dicken grünen Farbstift heraus und halte ihn eine Sekunde lang prüfend ins Licht.
Die D. verschränkt ihre Arme hinter dem Nacken und lehnt sich zurück.
„Ich überlege,“ sagt sie und wehrt einen Mückenschwarm ab.
Die Sonne scheint blendend hell auf den ruhigen See, der wie ein perfekt geputzter Spiegel das Azurblau des Himmels und die diversen Grünschattierungen der Bäume ringsum reflektiert.
Ich beschließe, dass dies durchaus eine gute Idee sein könnte und denke ebenfalls eine Weile nach, tausche dann den grünen Stift gegen einen ultramarinblauen.
Nur das leise Plätschern des Wassers, das aufgeregte Quaken der Stockenten und das unermüdliche Zwitschern der Vögel ist zu hören.
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Am liebsten mag sie Mäuse. Mit ihrem herzförmigen Gesicht und den dunklen Augen ist die Schleiereule eine unserer schönsten Eulen. © Zeichnung und Foto R. Geisler

Paulchen ist etwas schüchtern.
Ganz in die Ecke hat sich der kleine, flauschige Waldkauz gekuschelt und schaut mich still mit seinen großen, braunschwarzen Augen an.
„Er wurde von einem Hund gebissen,“ erzählt mir Frau M., „leider lassen manche Menschen ihre Hunde im Wald frei laufen. Dann hat so ein kleiner Ästling wie Paulchen, der noch nicht fliegen kann, keine Chance. Aber zum Glück geht es ihm jetzt wieder besser.“

Frau M., eine kleine, burschikose Frau mit grauer Igelfrisur, kümmert sich zusammen mit ihren Mitarbeitern und engagierten Freiwilligen Tag für Tag liebe- und respektvoll um die Pflege und Rehabilitation von Eulen, Bussarden und Falken, die in Not geraten sind.
„Wir tun alles, um ihnen zu helfen, wieder gesund zu werden und in die Wildnis zurückzukehren,“ sagt sie und zeigt mir Luna, eine märchenhaft-mystisch schöne und elegante Schleiereule, die mit einem Zug kollidierte und einen Flügelbruch erlitt.
Auch sie hat sich mittlerweile gut erholt und darf bald wieder aus der großen Voliere in die Freiheit fliegen.
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Für das Sommerglück braucht es manchmal nicht viel…Zeichnung und Foto © Roswitha Geisler[

Für das Sommerglück braucht es manchmal nicht viel.
Wie schön, dass es hier im Bergischen Land niemals weit ist zu einem stillen Stausee, einer weit verzweigten Talsperre oder einem munter sprudelnden Flüsschen.
Einer meiner liebsten Sommerplätze ist ein hinter wuchernden Brombeerhecken und Holundergebüsch verborgenes Ufer an einem schattigen, grün schimmernden Badesee.
In das Wasser hinein führt ein schon etwas angejahrter, splittriger Steg aus glitschigen Holzbohlen, in die schon Generationen ihre Initialen hineingeschnitzt haben.
Diesen kleinen, versteckten Flecken erreicht man nur über einen schmalen, steinigen Trampelpfad, der durch Brennesseln, Ameisenhaufen und wildes, dichtes Grün um eine Halbinsel herum und dann steil hinunterführt.
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Auch in diesem Jahr werde ich wieder handschriftliche Weihnachtsgrüsse an nette Menschen verschicken. So ganz „old school“… / Foto © Roswitha Geisler

Oha….jetzt wird es aber Zeit! Denn in meinem Adressbuch habe ich noch einige Adressen von lieben Menschen, denen ich gerne und unbedingt noch ein frohes Fest wünschen möchte. Natürlich mit meinen eigenen, ganz speziellen Rentier-Weihnachtskarten! Ganz klar.
Diesmal hatte ich mir zusätzlich noch etwas ganz Besonderes überlegt, nämlich die dazu passenden, ganz offiziellen Briefmarken zu 70 Cent mit dem gleichen Rentier-Motiv drucken zu lassen.
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Imkern ist in den vergangenen Jahren immer beliebter geworden, denn Honig ist eines der letzten echten Naturprodukte / Zeichnung ©Roswitha Geisler

Zur Zeit entsteht in unserer Stadt ein eindrucksvoller großer Gebäudekomplex, der schon in wenigen Monaten genutzt werden kann.
Wie schön, dass der Investor hierbei auch ein künstlerisches Projekt vorgesehen und unseren Kunstverein mit der Planung und Erstellung dieses speziellen Vorhabens betraut hat!
Dafür soll im Eingangsbereich des Gebäudes eine Wandfläche von ca. 12 m x 2,50 m als Blickfang dienen und kreativ gestaltet werden.
Als schöne „Visitenkarte“ und für einen passenden Ortsbezug ist eine Gestaltung als Collage zum Thema „Bergische Motive / Bergisches Land“ gewünscht.
Umgesetzt wird die Wandgestaltung dann über einen Großformat-Leuchtkasten, der mit einem Large-Format-Print bespannt werden wird.
Keine Frage, dass ich mich gern daran beteiligen möchte und einen Vorschlag zu dem Thema eingereicht habe. Vielleicht wird er später in der Collage zu sehen sein?
Lange brauchte ich nicht zu überlegen, um ein Motiv zu finden, dass zu unserer Region ganz wunderbar passt – einen Imker.
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Zu meinen ganz persönlichen Traditionen gehört es, in jedem Jahr eine individuelle Weihnachtskarte zu zeichnen, um sie dann an liebe Menschen zu verschicken. Zeichnung © Roswitha Geisler

So langsam wird es Zeit. Schon in ein paar Tagen feiern wir den 1. Advent, fangen an, leckere Knusperklassiker zu backen, den Topf für den Glögg hervorzukramen und die Wohnung mit ordentlich Glam und Glitter festlich zu schmücken.
Also ist es nun auch an der Zeit, meine ganz persönlichen, individuellen Weihnachtskarten zu kreieren.
Darum habe ich gleich nach dem Frühstück meine Mal- und Zeichenstifte hervorgeholt, die verschiedenen Papiersorten durchgesehen, die Tuschen sortiert und die Spitzmaschine eingestöpselt.
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„Bittles Bar“,  eines der kuriosesten Pubs von Belfast, das im Jahre 1868 in Form eines „Flatiron“ erbaut wurde.

Ohne Van Morrison säße ich wahrscheinlich nicht hier auf der langen Bank vor der „Bittles Bar“ mitten im Zentrum von Belfast, ein kaltes, cremiges Guinness vor mir, und guckte die sonnige Upper Church Lane entlang.
Die „Bittles Bar“ ist wahrlich ein faszinierendes Stück Architektur und eines der kuriosesten Pubs von Belfast, das im Jahre 1868 in Form eines „Flacheisens“ erbaut wurde. Hier sitzen junge Leute und Rentner, turtelnde Pärchen, Ladys mit Einkaufstaschen und Geschäftsleute unter blühenden Geranienkästen einträchtig nebeneinander.
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Unterwegs in den wilden Westfjorden Islands trifft man auf Straßenszenen wie diese in Ísafjörður / Zeichnung: Copyright Roswitha Geisler

Das so ziemlich erste, was wir im überschaubaren Hafen von Ísafjörður (Eishafen) hören, ist Patti Smith. Damit hätte ich, ehrlich gesagt, nicht gerechnet. Wer ahnt denn, dass es in diesem abgelegenen, 2.700-Einwohner-Städtchen hoch oben in den wilden Westfjorden Islands sowohl eine Musikschule, als auch ein Kulturzentrum incl. Galerie gibt?
Nun erfahre ich, dass Musik in Ísafjörður generell eine große Nummer ist, denn der Ort ist sogar für ein außergewöhnliches, ungemein beliebtes Musikfestival bekannt. Dieses findet jeweils zur schneereichen Osterzeit statt, ist betitelt „Aldrei fór ég suður“ und als Location lockt die Besucher eine ungeheizte Fabrikhalle. Ist dies nicht ein perfektes Gegenteil zu den uns bekannten durchorganisierten Happenings?
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Der Nationalpark „Þingvellir“ liegt im Südwesten von Island, im Gebiet Höfuðborgarsvæðið und ist Teil der UNESCO Welterbeliste / Zeichnung © Roswitha Geisler

Überall raucht, dampft und blubbert es: Heiße Quellen, wabernder Matsch und brodelnde Schlammtöpfe, dazu schillernde Kieselerde-Ablagerungen und mit silbrigen Flechten überzogene Felsbrocken. Und immer wieder steigt uns ein eigenartiger Schwefelgeruch in die Nase. Ich komme mir vor wie in einer anderen Welt.
Kräftiger Dauerwind schiebt uns über das Geothermalfeld „Geysir“, das mystisch wie in einem Fantasyfilm erscheint. Geheimnisumwittert, archaisch und voller Historie. Nicht umsonst ist der Nationalpark „Þingvellir“ aufgrund seiner geologischen Einmaligkeit und geschichtlichen Bedeutung Teil der UNESCO Welterbeliste.
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