„Bittles Bar“,  eines der kuriosesten Pubs von Belfast, das im Jahre 1868 in Form eines „Flatiron“ erbaut wurde.

Ohne Van Morrison säße ich wahrscheinlich nicht hier auf der langen Bank vor der „Bittles Bar“ mitten im Zentrum von Belfast, ein kaltes, cremiges Guinness vor mir, und guckte die sonnige Upper Church Lane entlang.
Die „Bittles Bar“ ist wahrlich ein faszinierendes Stück Architektur und eines der kuriosesten Pubs von Belfast, das im Jahre 1868 in Form eines „Flacheisens“ erbaut wurde. Hier sitzen junge Leute und Rentner, turtelnde Pärchen, Ladys mit Einkaufstaschen und Geschäftsleute unter blühenden Geranienkästen einträchtig nebeneinander.

Vielleicht hat auch Van Morrison, der „Belfast Cowboy“ und frühere Frontman der „Them“, der mich musikalisch schon fast mein ganzes Leben begleitet, irgendwann auch mal in diesem Pub Platz genommen. Schließlich ist er, neben z.B. neben Gary Moore (R.I.P.) einer der berühmtesten Söhne der Stadt.

„Unsere wunderschöne Stadt hat natürlich Ecken und Kanten,“ erklärt uns Èanna, eine muntere Frau im grünen Anorak, die wir im Bus kennenlernen, „aber sie ist freundlich und liebenswert, voller Seele, Geschichte und Geschichten.“
Und voller Stolz setzt sie hinzu: „Ja, Belfast hat sich aufgerappelt. Wir haben sogar Touristen.“
Und damit hat sie recht.
Aber wohin lässt man sich am besten treiben?

Zuallererst natürlich zu einem ausgedehnten Spaziergang über rumpeliges Kopfsteinpflaster, durch kleine beschauliche Gassen, vorbei an Shops zum Stöbern, Street-Art und urigen Pubs. Durch Torbögen und zwischen roten Backsteinhäusern und alten Bibliotheken entlang bis hin zu der im neoklassizistischen Stil errichteten „Halla na Cathrach, Béal Feirste”, dem prunkvollen Rathaus der Stadt. Hier schmücken wunderschöne Buntglasfenster das Gebäude, auf denen historische Motive dargestellt sind und die der Opfer der großen Hungersnot und derjenigen gedenken, die im Ersten und Zweiten Weltkrieg gekämpft haben.

Immer wieder begegnen wir auf den Straßen den altmodischen, schwarz glänzenden „Belfaster Black Cabs“, mit denen man sich von Fahrern, die auch „Storyteller“ genannt werden, durch den rauen Charme dieser historischen Industriestadt kutschieren lassen kann. Ganz bestimmt, so überlegen wir, werden wir dies noch tun.

Wir finden einen schönen Platz zum Relaxen, einen kleinen, stillen Park, in dem bärtige Alte auf abgerockten Holzbänken in der Abendsonne chillen und sich eine Zeitung teilen. Untergehakte Mädels in Camouflage-Hosen flanieren vorbei, rothaarige Familien schieben Kinderwagen und an den Straßenecken trinken sommersprossige Jugendliche aus Bierdosen. Lässig präsentieren sie ihre keltischen Tätowierungen und üben sich in der Kunst des Verweilens.
Stundenlang könnte ich hier weitergucken.
Denn schon am ersten Tag wird mir klar: es ist diese Authentizität und ungezwungene Atmosphäre, die diese Stadt so spannend und unverfälscht macht.

Da möchte man ja viel mehr Zeit haben! In Belfast gibt es eine Menge zu sehen und zu erleben. / Copyright Foto: R. Geisler

Achtung:
Wer sich jetzt gern einmal den wunderbaren „Belfast Cowboy“ namens Van Morrison anschauen möchte, beachte bitte Folgendes:
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