Wir lieben es, Portraits zu zeichnen!
Und darum zeigen Susanne Haun und ich in unserer gemeinsamen Ausstellung „Schau Mich An“ 52 Bildnisse von Menschen, die wir interessant finden, die eine Bedeutung für uns haben, die uns inspirieren, uns begeistern und denen wir etwas zu verdanken haben.

52 Portraits? Zweiundfünfzig?
Ja, genau so viele sind es, die zur Zeit in Berlin-Köpenick im historischen „Schmetterlingshorst“ zu sehen sind.
Der „Schmetterlingshorst“ liegt idyllisch mitten im Natur- und Wasserschutzgebiet direkt am Nordufer des Langen Sees und bietet Platz und Raum zum Ausruhen, Auftanken und „die Seele baumeln lassen“.
Eine Sommerfrische wie sie im Buche steht – und ein wenig wie aus der Zeit gefallen.

Und so standen wir dann in dem großen, weiß gestrichenen Ausstellungsraum auf dem dunklen Fischgrät-Parkett und überlegten, wie wir unsere 52 Portraits am schönsten und interessantesten anordnen könnten.
Denn wir zeigen hier nur kleine Formate zwischen 25×25 cm und 70×50 cm.
Das ist eher ungewöhnlich, und darum sollte die Hängung gut überlegt sein.

Da wir beide ganz unterschiedliche Herangehensweisen und einen ganz persönlichen Stil beim Zeichnen von Bildnissen haben, könnte ein wechselseitiges und abwechslungsreiches Präsentieren, so beratschlagten wir, spannend und aufschlußreich sein.

Jeder, der mich auch nur ein klitzekleines bisschen kennt, weiß, dass ich liebend gerne Musiker, gerne auch mit ihren Instrumenten, detailverliebt und facettenreich zeichne, Susanne hingegen fühlt sich von Literaten, Philosophen und starken Frauen inspiriert.
Sie arbeitet hauptsächlich mit Tusche und Stahl- / Zeichenfedern auf Büttenpapier.

Und so kann man jetzt den Bluesmusiker Charlie Musselwhite neben Sigmund Freud hängen sehen, Haruki Murakami neben Joshua Davidson, und Janis Joplin neben Hannah Arendt.

Später saßen wir dann zufrieden und tiefenentspannt unter einem schattigen Sonnendach bei Pasta und Kräutersalat und freuten uns darüber, dass wir vor circa einem dreiviertel Jahr ohne groß zu überlegen „Das machen wir!“ gesagt haben, als uns Wolfgang Dürr während einer Veranstaltung anbot, im „Schmetterlingshorst“ eine Ausstellung zu bestücken.

Dies war übrigens bei der Präsentation des ganz besonderen Portrait-Wandkalenders „Musiker“ für 2019 aus dem „Utz Benkel-Verlag“ (siehe hier).