Janis Joplin war eine der schillerndsten Figuren der Beatnik-Area und Ikone der damals neuen Subkultur der Hippies. Das sage ich jetzt mal ganz objektiv und sachlich.
Einst ein behütetes Wohlstandskind aus einer kleinbürgerlichen Kleinstadt in Texas, lebte sie nach dem Motto »Live Fast, Love Hard, Die Young«.
Leider erfüllte sich dieser Spruch, denn mit nur 27 Jahren war ihr kurzes, wildes und spannendes Leben bereits zu Ende.
Wie sagte Eric Burdon einmal? „Janis starb nicht an einer Überdosis Heroin. Sie starb an einer Überdosis Janis“.
Mit dem genialen und einzigartigen Stil ihres weißen Blues ist sie bis heute eine unvergessene Legende.
Klar, dass auch einige ihrer Original-Schallplatten in meinem Vinyl-Regal stehen und bei speziellen Gelegenheiten ( z.B. wenn man mal wieder in Erinnerungen schwelgen möchte) hervorgeholt werden.
Wenn man dann zuhört, die Augen offen, das Herz offen, aber unaufgeregt, alles weit, dann sind sie am schönsten, diese Songs.
Das Gänsehaut erzeugende und das Herz ergreifende „Piece of my Heart“ aus dem Album „I Got Dem Ol‘ Kozmic Blues Again Mama!“ steht ohne Frage auf der persönlichen Liste meiner Lieblingssongs aller Zeiten.
Auf dem Soundtrack meines Lebens sozusagen.
Für diese beiden Portraits von Janis ließ ich mich von einigen meiner Schallplattencover inspirieren, die ich auf dem Fußboden verteilte.
Denn zum Zeichnen brauche ich zuerst Inspiration und danach Konzentration, wobei die Gewichtung jeweils differiert. Tja.
Und dann stand ich vor der Frage: Wie?
In welchem Stil, mit welchem Ausdruck und in welchen Farben zeichne ich ein Bildnis dieser großartigen Frau?
Und da ich mich nicht entscheiden konnte, gibt es hier jetzt zwei Portraits zu sehen.
Sie sind etwas unterschiedlich in Stil und Aussage und auch jeweils mit anderen Materialien gezeichnet.
Das erste entstand mit Tuschefeder und verdünnten Deckfarben, das zweite mit Pastellkreiden und Tuschefeder.
Als Untergrund suchte ich zartgraues und hellockerfarbenes Büttenpapier aus. Und wer jetzt mit dem Mauszeiger auf die Bilder geht und klickt, bekommt davon eine Großansicht.
28. Juni 2012 at 1:08 pm
Wie du das machst, echt, ich staune! Was ich schade finde, dass solche Talente wie Janis Joplin oft Probleme im Leben haben. Aber es muss wohl an der Lebensweise liegen. KLaus
28. Juni 2012 at 5:26 pm
Ja, das wird so sein. Viele Musiker und Musikerinnen sterben leider jung. Ich denke da auch an Jimi Hendrix, Jim Morrison und Kurt Cobain etc. pp.
28. Juni 2012 at 4:53 pm
Auf deinem ersten Portrait sieht Janis Joplin sehr kindlich, kindhaft aus. Auf dem zweiten wirkt sie dagegen eher wie eine reife, abgeklärte Frau. Atemberaubend, wie du die Gegensätze ihrer Persönlichkeit heraus gearbeitet hast!
28. Juni 2012 at 5:32 pm
Vielen Dank für dein schönes Lob, liebe Margot…freu*. Ja, du hast recht, Janis war noch sehr jung, erst 17 Jahre alt, als sie von zu Hause fort ging, um Sängerin zu werden. Richtig erfolgreich wurde sie, als sie bei dem berühmten Monterey Pop Festival auftrat. Schade, dass sie nur ein so kurzes Leben hatte….
28. Juni 2012 at 4:54 pm
„Meine Kerze brennt an beiden Enden;
Die Nacht überdauert sie nicht;
Aber ach, meine Feinde und oh, meine Freunde —
sie macht so ein schönes Licht.“
Edna St. Vincent Millay
P.S. Gerne würde ich die tollen Portraits noch etwas größer sehen können.
Liebe Grüße
Andrea
28. Juni 2012 at 5:46 pm
Liebe Andrea, wenn du auf die Bilder klickst, werden sie etwas größer. Das Gedicht von Edna St. Vincent Millay ist prädestiniert für Menschen wie Janis und für die, die wie Janis sind. Vielen Dank dafür!
28. Juni 2012 at 7:30 pm
Ich habe geklickt, aber ich hätte sie gern noch viel größerererer, um die Details noch besser studieren zu können.
28. Juni 2012 at 9:27 pm
Die Fotos stelle ich immer nur in einer gewissen Größe ein. Aber ich könnte evtl. noch ein Detailfoto einstellen, mal sehen. Oder ich schicke es dir ein größeres per mail.
28. Juni 2012 at 4:57 pm
Ganz ehrlich, da verschlägt es mir die Sprache, wenn ich sehe, was du da erarbeitet hast! Ich kann da wirklich nur sagen – genial!
28. Juni 2012 at 5:57 pm
Vielen, vielen Dank, liebe Brigitte! So ein tolles Lob freut mich natürlich sehr. Ich kann wirklich sagen, dass ich mit großer Begeisterung diese beiden Portraits gezeichnet habe. Und im Hintergrund drehten sich natürlich die Vinyl-Schallplatten von Janis – das macht dann genau die richtige Stimmung. Klar, dass ich dann mitgesungen habe…lach* nicht schön, aber dafür laut…
28. Juni 2012 at 8:32 pm
Toll, Rosie, mit gefällt besonders das erste.
Ich mag „Sag mir wo die Blumen stehen“ von Janis Joplin und von Marlene Dietrich als schönen Kontrast….
Einen schönen Abend wünscht dir Susanne
28. Juni 2012 at 9:37 pm
Das ist ein schönes Lied, liebe Susanne. Im Original heisst es „Where Have all the Flowers Gone?“ und es ist, glaube ich, von Pete Seeger und ich kenne es auch von Joan Baez. Ach ja, und Melanie hat das auch gesungen. Danke schön für dein Lob!
28. Juni 2012 at 9:03 pm
Fantastisch, Rosie! Eine richtige Hommage an JJ, deren kurzer Song ‚Oh Lord won’t you buy me a Mercedes Benz…‘ Jahre nach ihrem Tod trotz seiner Einfachheit sehr berührt hat. Unvergessen „Me and Bobby McGee“‚
28. Juni 2012 at 10:02 pm
Ich glaube, jeder, der JJ kennt, assoziiert einen ganz bestimmten Song mit ihrem Namen. Bei mir ist es „Peace of my Heart“. Natürlich ist „Bobby Mc Gee“ auch großartig, wie so vieles andere von ihr. Ihre Musik ist zeitlos.
29. Juni 2012 at 1:19 am
Hier lief kürzlich ihre Biografie im TV. Letztendlich hatte ich den Eindruck, dass sie sich sehr einsam fühlte.
10. Juli 2012 at 9:21 am
Im letzten Jahr habe ich mir eine Doku über Janis angeschaut. Sie lief hier auf ARTE und war wirklich berührend, wenn auch meiner Meinung nach ein wenig zu einseitig. Eine Stunde Fernsehzeit für ein ganzes, kurzes, wildes Leben ist vielleicht auch zu wenig….
28. Juni 2012 at 9:22 pm
Ich gestehe, ich kann zu Janis Joplin nichts sagen, das war nicht meine Zeit, glaube ich, liebe Rosie, was mich jetzt irgendwie irritiert, weil es offenbar deine Zeit war, aber die Portraits sind toll geworden. 🙂
Ich könnte mich jetzt nicht entscheiden, welches ich besser finde. Sind beide super.
Liebe Grüße,
Martina
28. Juni 2012 at 10:09 pm
Ich konnte mich auch nicht entscheiden, liebe Martina, und darum sind es dann doch zwei Portraits geworden. Zuerst hatte ich die Idee, sie als Hippie-Ikone dazustellen. Aber dann dachte ich, ein Portrait von ihr als Sängerin auf der Bühne wäre vielleicht auch schön. Ach, ich glaube, mir wäre da noch so einiges eingefallen….
29. Juni 2012 at 12:07 am
Wow, wundervolle Portraits mit so ganz anderer Stimmung, ganz anderer Persönlichkeit! Einerseits fröhlich, verspielt, lebenslustig… ein bisschen verrückt. Und andererseits Kraft, Ernsthaftigkeit und das Drängen nach mehr. 🙂
10. Juli 2012 at 9:00 am
Oh ja, genau so wollte ich Janis zeigen. In ihrer Zwiespältigkeit und ihrer Unruhe, die sie in ihrem kurzen Leben offensichtlich nicht in den Griff bekam. Danke schön für dein Lob!
30. Juni 2012 at 2:19 pm
Sehr schön!
Klasse …
10. Juli 2012 at 9:31 am
Danke sehr! Es freut mich, dass dir die Portraits von Janis gefallen…
30. Juni 2012 at 11:27 pm
richtig super! beide portraits! ich weiß nicht, welches mir besser gefällt, du hast sie ganz wunderbar getroffen. ach, das waren noch zeiten, janet joplin mochte ich sehr gern!
dein möhrenbrot schmeckt super, danke 🙂
10. Juli 2012 at 6:13 pm
Da hast du recht, liebe Antje, Janis war damals eine Ikone und einfach umwerfend. Sie war jemand, der mit seinen Songs gleichzeitig Stolz und Verzweiflung (All is loneliness) ausdrücken konnte.
1. Juli 2012 at 10:09 am
Schön, dass du dich nicht entscheiden konntest. So hast du zwei mir gegensätzlich erscheinende Seiten ganz wundervoll herausgearbeitet. Ihre Songs rufen bei mir gleich Assoziationen an frühere Jahre wach, long long ago …
10. Juli 2012 at 6:33 pm
Vielen Dank für dein Lob, liebe April. Ich denke, Janis konnte man in keine Schublade stecken. Sie hatte so viele schillernde Facetten in ihrer Persönlichkeit und war immer auf der Suche nach ihrem ganz persönlichen Glück.
1. Juli 2012 at 2:26 pm
Jedes einzelne Portrait ist wieder eine Augenweide, bin wie immer begeistert von Deiner Kunst.
Zur Musik dieser Zeit nur eines, es war eine ganz spezielle Zeit, mit ganz speziellen Musikern. Janis war eine von diesen durchgeknallten und nach Leben schreienden Muckern. Wie Du schon schreibst. »Live Fast, Love Hard, Die Young«. Hier noch ein Zitat von Janis : Being an intellectual creates a lot of questions and no answers. You can fill your life up with ideas and still go home lonely. All you really have that really matters are feelings. That’s what music is to me.
saludos Ruediger
10. Juli 2012 at 6:59 pm
Ja, die Musik zu dieser Zeit war fantastisch, überaus kreativ und schier umwerfend. Wie auch die Kunst und die Literatur. Letztens war ich in einer Kunstausstellung, betitelt „Summer of Love“ und war tagelang völlig begeistert davon. Hast du mal die „Freistadt Christiania“ besucht? Niemand hätte 1971 bei der Gründung gedacht, dass diese alternative (Hippie-)Wohnsiedlung so lange bestehen würde…
Sonnige Grüße nach Paraguay!
1. Juli 2012 at 6:03 pm
Liebe Rosie,
Janis Joplin, ich höre ihre großartige, charakteristische Stimme.
Die lachende Janis, weltoffen, dem Leben zugewandt, die Gitarre zur Seite.
Das zweite, die singen Janis, doch in ihrer offenen Hand ein anderes Gesicht, dazu die Vögel….. das mögliche Verwirrtsein….
Das hat echt was spannendes.
Liebe Grüße von deiner Bärbel
10. Juli 2012 at 7:08 pm
Die Stimme ist wirklich sehr charakteristisch und einmalig, da hast du völlig recht, liebe Bärbel. Ich habe schon einige Sängerinnen gehört und gesehen, die die Songs von Janis Joplin covern oder interpretieren, aber so ganz kommt keine an sie heran. Finde ich jedenfalls. Ich glaube, der ganze Lebenswandel und auch die Situation der damaligen Zeit spielte dabei eine Rolle, um diesen ganz speziellen Sound zu kreieren.
10. Juli 2012 at 7:14 pm
Tja, zu schade, dass sie so früh gehen musste.
2. Juli 2012 at 3:21 pm
Oh, liebe Rosie… Ich singe unter der Dusche öfter „Oh Lord / won’t you buy me/ a Mercedes Benz“ – das ist der erste Song von Janis, der mir einfällt, sobald ich ihren Namen höre. Ich habe auch ein paar echte Schallplatten von ihr! Ich kann ebenfalls nicht sagen, welches der beiden Zeichnungen mir besser gefällt. Irgendwie scheinen sie zusammenzugehören, eben verschiedene Aspekte der Persönlichkeit. Ich finde es in diesem Sinne großartig, dass du hier beide Zeichnungen gemeinsam vorstellst.
So, und jetzt habe ich definitiv JJ „in den Ohren“, das wird wohl den ganzen Tag so bleiben… 🙂
Liebe sommerlich-tropische Grüße aus Südtirol!
10. Juli 2012 at 7:24 pm
Mein Lieblingssong ist ganz klar „Take another little piece of my heart now, baby…Break another little bit of my heart now, darling..“ und dann, „yeah…come on…come oooooooooooon..“. So, liebe Sybille, und das habe ich jetzt ziemlich laut (vor der Tastatur sitzend) gesungen….lach*. Ja, ich denke, jeder hat so einen ganz bestimmten Song, den er mit JJ assoziiert. Sommersonnige Juli-Grüße aus dem Bergischen Land nach Italien!
4. Juli 2012 at 5:06 pm
hallo, ich schicke heute mal aus dem Norden ein paar liebe Grüße, KLaus
10. Juli 2012 at 8:12 pm
Danke, und hier sende ich dir ein paar sonnige Sommergrüße aus dem Bergischen Land an die Müritz!
11. Juli 2012 at 8:34 am
Ist es bei euch nicht kälter? berge? In welcher Höhe liegt Schnee?
8. Juli 2012 at 9:36 pm
Danke für die Erinnerung an diese tolle Blues-Sängerin. Mercedes-Benz gehört auch zu meinen Lieblings-Ohrwürmern. Als meine Schwester das das erste Mal hörte, dachte sie, dass sei eine Verars&mpung. Nein, es war einfach Janis!
13. Juli 2012 at 4:32 pm
Das stimmt, „Mercedes Benz“ ist in der Tat ein Ohrwurm. Es genügt, nur die ersten beiden Silben zu hören und sofort ist man drin in dem Song. Und wenn man daran denkt, wie schnittig und cool damals noch ein richtig fetter Mercedes Benz ausgesehen hat…..
9. Juli 2012 at 7:23 am
Ich habe viele Jahre in einer Folk-Band gespielt. Wenn wir Me and Bobby McGee spielten, haben wir anhaltenden Applaus bekommen, nicht weil wir so gut waren, sondern weil es ein so tolles Lied ist. Deine Portraits zeigen eine großeartige Künstlerin – gemalt von einer großartigen Künstlerin. Einfach nur wunderbar!
Herzliche Grüße
Regina
13. Juli 2012 at 4:47 pm
Das finde ich große Klasse, liebe Regina! „Me and Bobby Mc Gee“ ist ein toller Song und ich finde es großartig, dass du in einer Folk-Band gespielt ( oder gesungen?) hast. Machst du jetzt auch noch Musik?
Danke schön für dein Lob!
13. Juli 2012 at 7:50 pm
Ja, liebe Rosie,
ich mache noch immer Musik, nicht mehr in der Band, die hat sich leider nach 20 Jahren aufgelöst. Aber ich spiele noch gelegentlich mit einem Freund zusammen. Meine Instrumente sind Geige, Flöte, Gitarre und Klavier. Früher habe ich gesungen, heute klappt das wegen einer Stimmbanderkrankung leider nicht mehr.
Bei Me and Bobby McGee habe ich Geige gespielt in den Zwischenspielen und die 2. Stimme bei den Strophen gesungen. Das hat wirklich viel Spaß gemacht!
Liebe Grüße
Regina
13. Juli 2012 at 8:08 pm
Oh…vier verschiedene Instrumente…das finde ich so super, liebe Regina! Du bist wirklich sehr musikalisch, was ich bewundere. Es ist toll, dass du die Musik nicht aufgegeben, sondern immer weitergemacht hast. Hast du CD`s oder sonstige Aufnahmen? Von damals oder von heute? Das interessiert mich wirklich sehr!
26. Februar 2018 at 5:18 pm
Kennst du „Chelsea Hotel“? Leonard Cohen und Janis hatten eine kurze Affaire in New York. Davon sing Cohen, wie immer melancholisch, aber sehr humorvoll.
27. Februar 2018 at 4:44 pm
Ja, natürlich kenne ich den Song. Ich habe auch das Vinyl-Album „New Skin for the Old Ceremony“, auf dem er vorhanden ist, in meinem Regal stehen.
Ich liebte dieses Album und dieses Lied.
„I remember you well in the Chelsea Hotel /You were talking so brave and so sweet….“
Ja, vielleicht war Janis damit gemeint…