HelmuthalbDas Foto, das mir als Vorlage für dieses Portrait diente und auf dem Helmut „ordentlich“ gekleidet in Sakko, weißem Hemd und Krawatte zu sehen ist, stammt aus dem Jahr 1963. Helmut war damals zwölf Jahre alt.
Was seine Interessen anging, so waren diese, so hörte ich, sehr überschaubar. Das war nämlich immer nur Fußball, Fußball, Fußball. Das ging so weit, dass er schon als kleiner Junge wusste, dass er später einmal Profifußballer werden wollte. Das war gar keine Frage. Das stand fest. Sicherlich spielte es für ihn dabei auch eine Rolle, dass es seit der Saison 1963/1964 in Deutschland erstmals die Fußball-Bundesliga gab.

Aus diesem Grund habe ich als Hintergrund ein stilisiertes Tornetz und dazu einen Fußball gezeichnet, so wie er damals üblich war. Dieser bestand aus dicken, vernähten Lederstreifen, die imprägniert sein mussten, damit sie sich nicht bei Nässe vollsogen und kaum noch zu bewegen waren. Die Bälle mit Fünf- und Sechsecken, so wie wir sie heute kennen, wurden erst 1970 bei der Fußballweltmeisterschaft in Mexiko eingeführt.
Auf der rechten Seite ist ein Text von Julius Karl Reinhard Sturm (1816 – 1896) zu lesen: „Keiner kann in leichtem Spiel – dieses Lebens Preis erjagen – fest ins Auge fass das Ziel – bis die Pulse höher schlagen – und sich dir an Fuß und Hand – wieder straff die Sehne spannt.“
Einen passenden Text zum Thema „Fußball“ zu finden, erwies sich als nicht so ganz einfach, denn man muss immer genau darauf schauen, dass man dabei keine Urheber-Rechte verletzt. Ohne Genehmigung darf man keine Zitate von noch lebenden Personen verwenden. Und eine Textstelle einer bereits verstorbenen Person darf man frühestens 70 Jahre nach deren Tod einsetzen, denn dann ist der Urheberrechtsschutz abgelaufen.

Und, mag man sich jetzt vielleicht fragen, was ist dann später aus Helmut geworden? Hat er einen Beruf gewählt, der mit Fußball zu tun hat? Profifußballer vielleicht, so wie gewünscht, oder Schiedsrichter oder Trainer? Zeugwart? Vereinsmanager?
Aber nein. Helmut ist später Realschullehrer geworden.
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Das obige Portrait von Helmut habe ich von Hand gezeichnet. Dafür habe ich einen alten MontBlanc-Füller, schwarze MontBlanc-Tinte, Faber-Farbstifte und einen weißen PITT-Pastellstift benutzt. Das Portrait gibt es in einem quadratischen, mattweißen Passepartout und es ist dann insgesamt 30 x 30 cm groß.
Wer mag, der kann zur Großansicht bitte auf das Bild klicken.