Mitten in Reykjavik – einfach mal eine Pause machen und sich was Leckeres gönnen / Zeichnung © Roswitha Geisler

Ist es eine gute Idee, seinen Osterurlaub auf Island, der größten Vulkaninsel der Welt, zu verbringen? Meine Antwort ist ein überzeugtes JA, auch wenn im isländischen Frühling durchaus noch Schneeflocken über die Moore tanzen können und wir vor Kapriolen wie überraschenden Regenschauern, stürmischen Windböen, strahlenden Sonnenstunden und Nebelfeldertagen niemals sicher sind.

Mitten im Nordatlantik begrüßt uns ein wildes Eiland aus Lavagestein, Eis, Feuer, Geysiren und brodelndem Schlamm. Ein weites, unberührtes Land, an dessen Küsten man Papageientaucher und Wale beobachten kann. Und wenn man Glück hat, begegnet man sogar auch Elfen und Trollen.

Aber erst einmal sitzen wir im roten HOP-Bus und lassen uns von einem gestandenen Wikinger in praktischer Outdoor-Kleidung durch die kleine, überschaubare Hauptstadt Reykyavik steuern. Gerade einmal 120.000 Einwohner leben hier, so viel wie z.B. in meiner Nachbarstadt Remscheid.
An der „Hallgrimskirkja“, dem oben auf einem Hügel stehenden Wahrzeichen der Stadt, steigen wir aus und bewundern deren außergewöhnliche Architektur.
„Sie soll an den von Basaltsäulen eingerahmten Wasserfall Svartifoss erinnern,“ erklärt uns ein freundlicher Herr mit Strickmütze.

Ohja, Freundlichkeit begegnet uns hier stets und überall. Zum Beispiel stoppen die Autofahrer sofort, wenn sie einen Fußgänger am Straßenrand erblicken, der allem Anschein nach dieselbige überqueren möchte.
Ebenso umwerfend herzlich ist auch der Service im gemütlichen „Cafe LOKI“, in dem wir ein Päuschen einlegen und neue Energie tanken.
Hier gibt es „Klassískur íslenskur heimilismatur“ – Klassische isländische Hausmannskost.
Zur Auswahl stehen z.B. Flachbrot mit Schafskopfpastete, Plokkfisch, fermentierter Hai oder Stockfisch mit Rübenmus.
Wir wählen „Brennivin-Kaffi“, eine isländische Spezialität, die zur Hälfte aus starkem Kaffee und zur anderen Hälfte aus „Brennivin“, im Volksmund „Schwarzer Tod“ genannt, besteht. Gebraut wird dieser aus fermentierten Kartoffeln, Kreuzkümmel und Lavawasser.
Dazu essen wir „Gulrótarkaka með rjóma“ (Karottentorte) und „Skyr með rjómablandi“ ( Skyrkuchen).

Und was machen wir morgen?
Wir kramen die Landkarte heraus und versuchen laut vorzulesen, ohne dabei Knoten in die Zunge zu bekommen: Elliðaárdalur. Bárðarbunga, Fjaðrárgljúfur …